„Salvator am Wienerfeld“ liegt im 10. Wiener Gemeindebezirk, im Wienerfeld (nicht an der Donau, sonst könnte man uns ja für ‚Donaufelder‘ halten), und gehört zum Dekanat 10 der Stadt Wien. Erbaut von Architekt Johannes Spalt wurde die Kirche am 16. Dezember 1979 von Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Jachym eingeweiht. Bis Ende des Jahres 2013 hatte die Gemeinschaft der Salvatorianer die seelsorgliche Betreuung übernommen. Mit den Pfarren Apostelpfarre, Maria vom Berge Karmel und Franz von Sales bildet sie mittlerweile die Pfarrgemeinschaft „Christus am Wienerberg“.
Seit dem Jahr 1994 sind ‚die Wienerfelder‘ fixer Bestandteil der Perchtoldsdorfer Wallfahrergemeinschaft. Wobei es klein angefangen hat. Robert Wagner hat sich vier Jahre tapfer alleine durchgeschlagen, bis er sich Unterstützung aus der pfarrlichen Heimat geholt hat. Seit dem Jahr 2000 ist die Gruppe der Wienerfelder stetig gewachsen. Im Durchschnitt sind seither jährlich 12,4 Wienerfelder dabei, in unseren besten Jahren waren wir 17. Die meisten von uns sind im Wienerfeld aufgewachsen, oder haben zumindest einen Großteil der letzten Jahre dort verbracht. Mittlerweile hat es uns in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Und doch kommen wir jedes Jahr als Wienerfelder bei dieser Wallfahrt zusammen.
Ganz gleich, wie viele von uns dabei sind/waren/sein werden, immer wieder werden wir mit offenen Armen empfangen.
Seit einigen Jahren ist es zur Tradition geworden, dass die Wienerfelder rund um Robert W. die musikalische Gestaltung der Messe beim Karnerwirt und der Abschlussmesse in Mariazell übernehmen dürfen. Dabei werden wir an Ort und Stelle von einer Schar lieber Menschen unterstützt, denen wir hier ein herzliches Dankeschön aussprechen wollen. Die Vorbereitungen für die Messgestaltung laufen nach dem typischen Wienerfelder Prinzip ab: spät begonnen werden die Arbeiten aufgeteilt, zig Mails durch das Netz geschickt, die Nächte durchgemacht und in letzter Sekunde alles fertiggestellt. Das Heften der Liedzettel passiert eigentlich erst während der Wallfahrt. Vor ein paar Jahren hatten wir noch Zeit und Energie uns vor der Wallfahrt mit allen sangesfreudigen Mithatschern in Kaltenleutgeben oder dem Wienerfeld zu einer Probe zu treffen, zu einem gemütlichen Beisammensein mit einer guten Jause und immer wieder einem oder zwei neuen Liedern. In den letzten Jahren ist uns dies leider nicht mehr gelungen. Und doch gibt es nach jeder Messe das Gefühl: Wir haben es ‚richtig gemacht‘, wir haben unsere Freunde mit dem Gesang und der Musik erreicht, ihnen etwas mitgeben können. Hoffentlich gelingt uns das weiter!
Ähnlich geht es uns mit dem Kirtag. Unglaublich talentiert und wortgewandt dichtet Robert unterwegs, ausgestattet mit Papier und Stift, irgendwo zwischen Perchtoldsdorf und Rohr im Gebirge, passend zu einer bekannten Melodie, die Erlebnisse und Wortspenden der Wallfahrt zu einem kleinen Meisterwerk. Dann wird unmittelbar vorher noch per Hand vervielfältigt und in der Gruppe geübt, gezweifelt, geprobt, diskutiert,… damit wir dann auf der Bühne unser Bestes geben können. Um unseren Auftritt entsprechend abzurunden, teilen wir anschließend gerne ein Schnapserl aus – damit wir auch wirklich in guter Erinnerung bleiben.
Wir Wienerfelder freuen uns, ein Teil dieser Wallfahrergemeinschaft zu sein und danken allen, die die Wallfahrt nach Mariazell zu dem machen, was sie ist.
Bericht aus dem Buch 50 Jahre Fusswallfahrt von Perchtoldsdorf nach Mariazell
2018 waren die Wienerfelder bereits das 25x mit dabei. Der Anteil der Wienerfelder an dieser Wallfahrt betrug schon mehr als 10% und der Anteil an Jugend, Schwung und Elan und die kreativen Beiträge beim Kirtag, werden von allen Teilnehmern sehr geschätzt. Das legendäre Schnapserl natürlich auch 😉 (Anmerkung der Redaktion)
Fotos: Privat, Verein der Freunde der Wallfahrt von Perchtoldsdorf nach Mariazell, Biggi Kempter, Dona Grafik Design