Einzug in Mariazell

„Höhepunk der Wallfahrt ist der feierliche Einzug in Mariazell. Ist man bis jetzt, außer beim Rosenkranzgebet, in wilder Formation, d.h. in kleinen Grüppchen, in größeren und kleineren Abständen gegangen, so bildet sich jetzt eine Prozession. An der Spitze der Kreuzträger, das Kreuz geschmückt mit unterwegs gepflückten und zum Kranz gebundenen Schneerosen, dahinter die Wallfahrer.

Bei 120 Personen (in früheren Zeiten auch 200 und mehr) ist das ein langer Zug und wenn wir auch langsam gehen, kann es schon vorkommen, dass die Lieder die der Pfarrer vorn anstimmt, am Ende vom Zug erst viel später ankommen. Es klingt nicht immer sehr toll, aber wir sind alle immer wieder überwältigt, wenn wir den Turm von Mariazell sehen und nicht selten fließen Tränen. (Aussage eines Teilnehmers).

„Naja, das erste Mal hab ich mich schon geniert da so vor den anderen Lieder zu singen und zu den Frommen zu gehören. Ich hab aber dann gesehen, dass viele Leute auf der Straße stehen geblieben sind und sogar das Kreuzzeichen gemacht haben, da war ich sogar stolz dazu zugehören.“ (Aussage einer Teilnehmerin).

Vor der Kirche angelangt, wird ein Kreis gebildet und noch ein letztes Marienlied gesungen (Glorwürdge Königin). Ein paar kurze Gedanken und Wortmeldungen zu den letzten 4 Tagen und dann gehts auch schon ab in ein Nebengebäude der Wallfahrtskirche, wo die Hl. Messe gefeiert wird. Meist kommen ehemalige Wallfahrer oder Angehörige von mitgehenden und feiern die Messe mit allen gemeinsam. Die Abschlußmesse in Mariazell ist immer sehr besonders emotional und musikalisch geben die Wienerfelder wie immer ihr Bestes.

Anschließend an die Messe ist die Ehrung der Jubilare, die mehr als 5x mitgegangen sind. Dann heißt es Mittagessen und die Wallfahrer zerstreuen sich in ganz Mariazell um am Nachmittag noch einmal zum Gnadenaltar zur Andacht zu kommen. Hier nehmen auch zahlreiche andere Gläubige teil und wenn das Marienrufen erklingt schallen die wunderbaren Gesänge durch die Basilika. Es erheben sich die Herzen und die Wehmut, dass diese Wallfahrt schon fast vorbei ist, hält Einzug.

Vom Abschied nehmen

Abschied genommen wird bei dieser Wallfahrt öfters und in verschiedensten Variationen:

Der erste Abschied gilt Mariazell. Hier nehmen die Fußwallfahrer, nach dem Mittagessen und einer Andacht vor dem Gnadenaltar, von der Muttergottes und dem Ort Mariazell Abschied udn steigen in die Busse, die schon zur Heimfahrt warten.

Früher wurde auch noch in Kaltenleutgeben Halt gemacht und eine kurze Andacht gehalten, doch das ist heute nicht mehr der Fall, da Kaltenleutgeben eine eigene Wallfahrt organisiert.

Der Höhepunkt des offiziellen Abschlusses ist in Perchtoldsdorf. Hier zieht der lange Pilgerzug unter Glockenläuten und freudiger Begrüßung ehemaliger Wallfahrer und der zum Abholen gekommenen Angehörigen, in die Pfarrkirche ein. Dann sind noch einmal 3 Wallfahrer dran, die Fußwallfahrt aus ihrer Sicht zu schildern und nach der Verabschiedung des Priesters und Dankesworten an die Verantwortlichen, ist die Wallfahrt offiziell beendet! Beim Auszug erschallt noch “ Macht hoch die Tür, die Tor macht weit und dann heisst es endgültig Abschied nehmen.

Da ist ein Gewusel und ein Hallo – bis zum nächsten Jahr sehen sich viele der Wallfahrer  nicht mehr wieder und entsprechend herzlich sind die Verabschiedungen und Umarmungen.

Doch etliche verzögern den Abschied noch einmal und lassen beim Heurigen die Wallfahrt müde, aber fröhlich ausklingen, bevor es still wird in Perchtoldsdorf.