Die 56. Wallfahrt nach Mariazell stand unter dem Motto „Mit Gott an meiner Seite“ und war wieder ganz besonders. Egal, wie das Wetter ist, spätestens, wenn die Ersten bei der Kugelwiese ankommen, sind alle im Wallfahrer-Modus. Gleich nach der frühmorgendlichen Messe, die unser neuer Pfarrer Richard Kager für uns hielt, startete der Wallfahrer-Tross in Richtung Mariazell.
Das Wetter meinte es vorerst gut mit unserer lustigen Schar. Nach dem Frühstück beim „Salzstanglwirt“ und der Begrüßungsansprache beim „Wallfahrerkreuz“, startete der erste Rosenkranz und schließlich teilte sich das Feld der Pilger in schnell, ziemlich schnell und ganz schön schnell.
In den folgenden vier Tagen konnten die Teilnehmer die gerade aufblühende Natur hautnah miterleben, Freundschaften schließen oder erneuern, plaudern, lachen und neue Wege zu Gott und/oder sich selber finden. 14 neue Wallfahrer waren diesmal mit dabei. Pfarrer Richard Kager begleitete uns an den ersten beiden und Kaplan Michael Semmelmeyer an den folgenden zwei Tagen. Es war sehr schön, die beiden so etwas näher kennenzulernen. Die allgemeine Meinung zu unserem neuen Pfarrteam war von sehr wohlwollend bis begeistert.
Fröhlich plaudernd ging es auf der bewährten Route durch den Wienerwald, über Heiligenkreuz und Mayerling nach Maria Raisenmarkt. Wir waren stets begleitet von einem heftigen Wind, der uns stürmisch vorwärts trieb.
Unsere Wallfahrergruppe hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich verjüngt und alle waren offensichtlich sportlich so motiviert, dass die Durchgangszeiten um 20 Minuten schneller waren, als in den Jahren zuvor. Nach der Andacht in Maria Raisenmarkt ging es in einzelnen Gruppen zu den jeweiligen Quaertieren im Raum Weissenbach.
Am zweiten Tag hiess es „Früh aufstehen“! Nach einem fröhlichen, frühmorgendlichen Marsch feierten wir eine Andacht vor der Steinwandklamm, um diese anschließend zu erklimmen. Es ging über die schwindelerregenden Leitern oder über die Stege und durch das Türkenloch gekrochen hoch hinauf zum Jagasitz und weiter hinunter zum Karnerwirt, wo die Messe wartete. Leider musste uns Pfarrer Reiter aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen, aber Prälat Ernst Freiler sprang beherzt ein und feierte mit uns eine sehr stimmungsvolle Messe mit vielen wertvollen Impulsen.
Das Wetter war uns noch hold, der Rosenkranz und die Wanderung zur Myra Lucke erfolgten glücklicherweise noch bei trockenem Wetter. Auf dem Abstieg vom Unterberg, gab es dann einen kurzen aber heftigen Regenguss – ohne Blitz und Donner. Gottseidank kamen alle heil und halbwegs trocken beim traditionelle Kirtag in Rohr im Gebirge an.
Dort gab es wieder Besuch von den zwei alten Wallfahrern, die mit lustigen Anekdoten aus früherer Zeit, aber auch den Neuerungen in der Pfarre, alle zum lachen brachten. Danke an Traude Lukas und Klaus Jugl für den herrlichen Beitrag, ihr seid spitze! Die Frau Bürgermeister Andrea Kö schaute auch wieder vorbei und lud zum Freibier ein. Das Organisationsteam hatte für den Pfarrer und den Kaplan ein umgetextetes Lied „Richi und die starken Wallfahrer“, zur Melodie von Wicki und die starken Männer, zum Einstand vorbereitet. Natürlich gab es auch wieder tolle musikalische Beiträge, sowie die traditionelle Schnapserlrunde von den Wienerfeldern und nach den Liedern „Kein schöner Land“ und „Wahre Freundschaft“, klang der Kirtag besinnlich fröhlich aus.
Tag drei startete mit Regen. Pünktlich nach der Messe begann es zu nieseln und der Weg zur kalten Kuchl war ziemlich aufgeweicht. Nach dem Topfenstrudel, Verarztungen und Kleiderwechsel, folgte als Herausforderung und zum drüberstreuen dann noch der Wurstweg nach St. Aegyd.
Trotz Regenwetter waren alle fröhlich und gut gelaunt und das hohe Gehtempo der vorigen Tage wurde locker gehalten. Überhaupt hatte man den Eindruck, dass alle so viel wie möglich gehen wollten. Nach der Andacht in St. Aegyd und dem Rosenkranz durch die „Unrecht Traisen“ folgte der Sturm auf das „Kernhofer Gscheid“. Traditionell wurden alle Wanderer eingeklatscht und angespornt und schließlich mit einem oder zwei Schnapserln warm gehalten. Zum Schluss wurde im Kreis ein stimmungsvolles „Vater unser“ gesungen und trotz Regen hatten alle glückliche Gesichter. Anschließend hiess es Abrechnung im Gasthaus Göllerblick. Das Lied vom Kirtag wurde für Kaplan Michi noch einmal lautstark angestimmt und danach folgte der Transport zu den Quartieren.
Auch Tag vier startete mit leichtem Nieselregen, der aber zum Einzug nach Mariazell glücklicherweise nachliess. Wie immer sehr schön, der stimmige Hubertussee und die morgendliche Andacht in der Bruder Klaus-Kapelle. Der Aufstieg auf den Kreuzberg zum „Luckerten Kreuz“ erfolgte gemeinsam und dann wurde gesungen. Allgemein gab es das Feedback, dass die Marienlieder noch nie so schön und stimmungsvoll gesungen wurden wie heuer. Das hatte wohl drei Gründe: Erstens das neue Mikrophon, zweitens hat Kaplan Michael Führungspersönlichkeit gezeigt und wirklich sehr schön und kräftig intoniert und drittens haben alle begeistert mitgesungen.
125 Kilometer und über 3.300 Höhenmeter wurden in den vier Tagen zurückgelegt, bis unsere Wallfahrergruppe in Mariazell einziehen konnte. So manch einer trug eine Bitte, deren Erfüllung erbeten wurde oder einen speziellen Dank mit sich zur Gottesmutter.
Vor der Basilika flossen dann einige Tränen der Erleichterung und des Dankes. Die Messe von Kaplan Michael Semmelmeyer begleitet von den Wienerfeldern, sorgte für einen sehr stimmungsvollen Abschluss der Fusswallfahrt. Am Nachmittag fand dann noch eine Andacht beim Gnadenaltar und das wunderschöne Marienrufen statt, bevor die Rückreise in Bussen angetreten wurde.
Bei der Ankunft am Kirchenbergl strahlten die Teilnehmer um die Wette und zogen eifrig um einen halbe Stunde zu früh, zur gemeinsam zur Schlussandacht in die Pfarrkirche ein. Der traditionelle Ausklang der Pilgerreise fand heuer beim Heurigen Schmid in der Brunnergasse statt und war sehr gemütlich!
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern fürs mitgehen, bei Pfarrer Richard Kager und MIchael Semmelmeyer für die geistliche Begleitung. Wir haben uns mit euch sehr wohl gefühlt. Ihr seid eine Bereicherung für die Pfarrgemeinde und hoffentlich nächstes Jahr wieder mit dabei. Danke an die Fahrer, die Gepäckschlepper und alle Helferlein, die mehr oder weniger aus dem Hintergrund, aus dieser Wallfahrt ein schönes Erlebnis für alle gemacht haben. Schön wars!
Für ein Jahr kehrt nun wieder Ruhe ein, bis dann Anfang Jänner die Ausschreibung der 57. Wallfahrt erfolgt und die frohe Schar sich von o1.-o4.o5.2025 wieder auf den Weg nach Mariazell macht!
Bis dahin behüte und beschütze Euch der gute Gott!
Euer Wallfahrts-Team
Begleitheft zur 56. Fußwallfahrt von Perchtoldsdorf nach Mariazell!
Wir bedanken uns auch bei den fleißigen Fotografen Thomas Huber, Biggi Kempter, Franz Waller und Manuela Dona für die tollen Bilder.