DIE MENSCHLICHE SOLIDARITÄT
Was sagt der Katholische Katechismus darüber?
Das Prinzip der Solidarität, die man auch als „Freundschaft“ oder „soziale Liebe“ bezeichnen kann, ist eine Forderung, die sich aus der menschlichen und christlichen Brüderlichkeit direkt ergibt.
Die Solidarität zeigt sich in erster Linie in der Güterverteilung und in der Entlohnung der Arbeit. Sie setzt auch den Einsatz für eine gerechtere Gesellschaftsordnung voraus, in der die Spannungen sich besser beseitigen und die Konflikte sich leichter auf dem Verhandlungsweg lösen lassen.
Die gesellschaftlich-wirtschaftlichen Probleme lassen sich nur mit Hilfe aller Formen von Solidarität lösen: Solidarität der Armen untereinander, der Reichen mit den Armen, der Arbeiter untereinander, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer im Unternehmen und Solidarität unter den Nationen und Völkern. Die internationale Solidarität ist eine Forderung der sittlichen Ordnung. Der Weltfriede hängt teilweise von ihr ab.
Solidarität bedeutet auch die Sorge um die Armen
Auf das Prinzip der Solidarität wies Papst Franziskus ausdrücklich hin. Er forderte tiefes Verständnis für die Lage der Armen, Benachteiligten und Entrechteten und kritisierte deutlich gesellschaftliche Entwicklungen, die für die Lage menschenrechtlich diskriminierter Menschen verantwortlich sind.
Solidarität bedeutet auch Freiheit ermöglichen
Freiheit für Andere aber auch für sich selbst. „Für die Freiheit hat Christus uns befreit.“ Die Beziehung zu Jesus, ist notwendig, um nicht in neue Abhängigkeiten und Unfreiheiten zu geraten. Wir haben durch Christus zu Gott eine Beziehung wie Kinder zum Vater. Das bedeutet, in Freiheit solidarisch leben.
Wir, die wir gemeinsam auf der „virtuellen“ Wallfahrt nach Mariazell sind, wo wir keine direkten Begegnungen haben. Nicht ins Gespräch miteinander kommen. Uns eben nicht gegenseitig in vielfacher Weise unterstützen können. Wie können wir Solidarität in diesem Sinn über eine persönliche Reflektion hinaus erlebbar machen?
Verbundenheit in der Freundschaft zu Christus
Unsere Verbundenheit in der Freundschaft zu Christus macht uns auch zu Freunden im Gebet. Diese Verbundenheit lässt das „Füreinander da sein“ entfalten. Lasst uns nun ganz bewusst für einander beten und so unsere Solidarität füreinander erlebbar machen.
Nehmen wir in dieser Haltung auch unsere Neugeborenen Kinder, unsere Jugendlichen, unsere Pfarren und vor allem unsere lieben Verstorbenen mit auf den Weg zur Mutter Gottes nach Mariazell.
Dr. Albin Lintner
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Geht mit uns den geplanten Weg in Gedanken und im Gebet. Wir ziehen zur Mutter der Gnaden.
Samstag, 1.5.2021
Bericht von der Fußwallfahrt 2019:
6.30 Uhr Morgenmesse in der Kirche in Rohr im Gebirge.
Früh aufstehen heißt es auch am 3. Tag der Wallfahrt nach Mariazell, aber es gibt Leute die sagen, es solle ja auch ein wenig weh tun und nicht nur das reine Vergnügen sein. Nach der Messe beginnt um ca. 7:30 eine Impuls-Wanderung zur Kalten Kuchl. Dort stürzen sich die hungrigen Wanderer auf den bereitstehenden, legendären Topfenstrudel in gigantischem Ausmass.
Kalte Küche – St. Aegyd
Im Anschluß beginnt die lange Wanderung nach St. Aegyd am Neuwalde. Die meisten nehmen die Route über den Wurstweg, der Rest nimmt den Straßenhatscher, über den von Motorradfahrern stark frequentierten Ochsattel in Kauf. Der ist zwar nicht so schön zum wandern, aber dafür steht eine Rettungsbrigade von Bussen zur Verfügung, der die Fußmaroden nach St. Aegyd schutteln kann. Der erst ist auf seine Füße und die Kondition angewiesen, denn der Weg nach St. Aegyd ist elendslang und zehrt ganz schön an den Kräften.In St. Aegyd am Neuwald ist dann Mittagessen. Der ganze Ort brummt von den vielen Wallfahrern, die sich auf die Gasthäuser des Ortes verteilen.
14.00 Uhr Andacht in der Kirche
Anschließend ist wieder Sammeln für die Rosenkranz-Wanderung durch die Unrecht Traisen. Noch einmal 10km Straßenhatscher und dann folgt das nächste Highlight mit dem Aufstieg zum Kernhofer-Gschaid. Von Freudentränen bis Leid ist alles dabei, wenn die tapferen Pilger das Gescheit erklommen haben, erwartet sie der schon traditionelle Gipfelschnaps. Versickerten früher, trotz Hans-Verbot, die Wienerfelder, samt Anhang im Gasthaus am Gscheid, hat dieses seit 2 Jahren geschlossen. Viele Legenden gibt es darüber, wie man die „Jungen Wilden“ aus dem Gasthaus treiben könne. Die wahrscheinlichste ist aber, das verjagen mit lautem Geschrei in den wartenden Bus. Als Ersatz wurde aber vom Organisations-Team eine Feuerwasser-Labestelle, direkt am Gscheit, ins Leben gerufen.
Dann beginnt der aufwändige Bus-Transfer zur Sägemühle zur Endabrechnung und dann der Weitertransport nach Annaberg oder Kobichl in die Quartiere. Obwohl die Reihen sich nach dem Abendessen bald lichten, herrscht gute Stimmung. So anstrengend kann der Tag nicht gewesen sein, denn man hört Witze, Lachen und die Wienerfelder sollen auch noch immer singen!
Zum Trost vor dem Schlafen gehen, morgen ist die Etappe kürzer, und hat man es bis hierher geschafft, wird man es auch bis nach Mariazell schaffen.
Fotos: Privat, Verein der Freunde der Wallfahrt von Perchtoldsdorf nach Mariazell, Biggi Kempter, Dona Grafik Design, Shutterstock, Depositphotos